Tollwut

Tollwut

Die Tollwutimpfung wird allen Reisenden empfohlen bei:
• Erhöhtem individuellem Risiko (Wandern in abgelegenen Gebieten, Trekking, Velofahren, Motorradfahren, direkter Kontakt mit Säugetieren oder Fledermäusen);
• Aufenthalt von mindestens 30 Tagen in Gebieten mit Hundetollwut: indischer Subkontinent (Indien, Bangladesch, Pakistan, Nepal), China, Philippinen, Südostasien, Afrika südlich der Sahara;
• Aufenthalt über 6 Monaten in betroffenen Regionen Latein- amerikas;
• Beruflicher Aufenthalt in tropischen Ländern (Mit- arbeitende von Hilfsorganisationen und deren Familien, insbesondere deren Kinder).
 
Die Tollwut kommt ausser in der Antarktis auf allen Kontinenten vor, aber mehr als 95% der Todesfälle beim Menschen ereignen sich in Asien und Afrika.

Die Tollwut ist eine Viruserkrankung, die durch Kontakt mit Speichel eines infizierten Säugetieres übertragen wird. Meistens geschieht dies durch Bisse von Hunden, Katzen, Fledermäusen, Wildtieren oder Affen.

Die Krankheit tritt zwischen 2 und 12 Wochen nach der Infektion auf, sie kann aber auch schon nach wenigen Tagen oder aber erst mehrere Jahre nach der Infektion ausbrechen. Ist die Krankheit einmal ausgebrochen, ist sie in 100% der Fälle todlich.

Jährlich werden 2% der Reisenden von einem Tier gebissen. Die einzige Möglichkeit, sich vor der Krankheit und deren tödlichem Verlauf zu schützen, ist die Impfung. Die Impfung kann bevor ein Risiko eines Kontakts mit Tollwut besteht durchgeführt werden. Sie wird dann in drei Dosen verabreicht (Impfschema: 0, 7, 21 oder 28 Tage), gefolgt von einer vierten Dosis nach 12 Monaten. Im Falle eines Kontaktes mit einem verdächtigen oder tollwütigen Tier wird dann die bestehende Impfung so rasch wie möglich durch zwei weitere Dosen (0, 3 Tage) vervollständigt.

Wird eine nichtgeimpfte Person von einem tollwutverdächtigen Tier gebissen, muss die Wunde gründlich mit Wasser und Seife ausgewaschen und desinfiziert werden. Dann müssen Antikörper gegen Tollwut (Immunglobuline) um die Wunde herum injiziert werden Die Impfung muss dann so rasch wie möglich begonnen werden (idealerweise innerhalb von 24 Stunden). Sie beinhaltet im Prinzip vier Dosen (Impfschema: 0, 3, 7, 14 Tage). Eine Blutuntersuchung wird in der Schweiz empfohlen, um zu überprüfen, ob die Impfung wirksam war. Falls nicht genügend Antikörper gebildet wurden, muss eine fünfte Dosis am Tag 30 gegeben werden.

In Entwicklungsländern sind die Immunoglobuline, die für die Behandlung nach einem Biss unentbehrlich sind, nur schwer oder gar nicht erhältlich und einige Impfstoffe gegen Tollwut entsprechen nicht den internationalen Normen.