Gelbfieber - Yellow Fever
Impfung gegen Gelbfieber
Impfstoff | Abgeschwächter Lebendimpfstoff |
Empfehlung
| a) Bei Reisen in Gebiete mit Gelbfieberübertragung (Afrika, Südamerika), zum Teil obligatorisch. |
Grundimpfung | 1 Dosis mindestens 10 Tage vor Einreise in ein Gelbfieberendemiegebiet ab dem vollendeten 9. Lebensmonat. |
Verabreichung | intramuskulär in den Oberarm oder subkutan. |
Schutz | 10 Tage nach Impfung beträgt der Schutz vor Infektion und Erkrankung mehr als 95% und dauert mindestens 10 Jahre, wahrscheinlich jedoch lebenslänglich. |
Nachimpfung | Nachimpfung generell nicht notwendig. In speziellen Fällen bei Reisen in Hochrisikogebiete Nachimpfung nach 10 Jahren empfohlen. |
Impfung Verboten | a) Kinder vor dem vollendeten 6. Lebensmonat, Erkrankungen der Thymusdrüse. |
Nebenwirkungen | Häufig: Lokalreaktionen, grippeähnliche Reaktionen. |
Verschiedenes | Darf nur durch offizielle Impfstellen sowie Tropenärzte und andere autorisierte Ärzte verabreicht werden. |
Krankheit | Gelbfieber ist eine virale Infektionserkrankung. Affen dienen als Reservoir für das Virus. Die Übertragung des Virus erfolgt durch Stechmücken. Häufig zeigt die Erkrankung einen milden Verlauf und wird nicht diagnostiziert. In etwa einem Fünftel der Fälle kann es jedoch zu einem schweren Verlauf mit Gelbsucht, Leber- und Nierenversagen sowie Blutungen und evtl. tödlichem Verlauf kommen. Gemäss WHO erkranken jährlich etwa 200'000 Personen an Gelbfieber und 30'000 sterben an dieser Krankheit. 90% der Erkrankungen werden in Afrika beobachtet. |
Verbreitung | Die Gelbfiebererkrankung kommt in Afrika südlich der Sahara sowie in Südamerika südlich des Panamakanals vor (siehe Verbreitungskarten der WHO). In Asien sind bisher keine Fälle bekannt, obwohl die Mücken, die das Virus übertragen können, auch dort vorkommen. Abb. 1: Gelbfieberendemiegebiete und Impfempfehlungen (WHO) |
Impfstoff | Stamaril®. Abgeschwächter (vermehrungsfähiger aber nicht krankmachender) Lebendimpfstoff (Stamm 17D), der auf befruchteten Hühnereiern gezüchtet wird. |
Empfehlung | Für einzelne Länder besteht ein Impfobligatorium. Die Einreise ist nur mit dem Nachweis einer durchgeführten Impfung möglich, die im gelben internationalen Impfausweis mit offiziellem Stempel dokumentiert ist. Einzelne Länder verlangen in jedem Fall eine Impfung, andere Länder (z.B. auch in Zentralamerika oder Asien) nur bei vorherigem Aufenthalt (evtl. auch nur bei Transit) in einem Gelbfieberendemiegebiet, auch wenn dort in der letzten Zeit keine Erkrankungen vorgekommen sind. Die Erfordernisse für eine Gelbfieberimpfung zur Einreise in ein Land werden auf Grund der Angaben der WHO regelmässig im Bulletin des Bundesamts für Gesundheit publiziert. Gelegentlich halten sich einzelne Länder nicht an die WHO Empfehlungen. Über die aktuelle Situation sind die Impfzentren und Tropenärzte informiert. |
Grundimpfung | Eine einzige Dosis (0.5 ml) mindestens 10 Tage vor Einreise in ein Gelbfieberendemiegebiet, für Kinder ab vollendeten 9. Lebensmonat und für Erwachsene (Vorsicht ab Alter >60 Jahre). |
Verabreichung | Die Impfung gegen Gelbfieber (Stamaril®) wird in den Deltoidmuskel des Oberarmes oder unter die Haut (subkutan) gespritzt. Damit die Impfung wirksam und gültig ist, muss sie mindestens 10 Tage vor der Einreise in ein Gelbfieberendemiegebiet verabreicht werden. Die Impfung gegen Gelbfieber kann gleichzeitig mit anderen Totimpfstoffen (z.B. Tetanus, Hepatitis) verabreicht werden. Lebendimpfstoffe (z.B. Masern, Mumps, Röteln) werden entweder gleichzeitig oder in einem Abstand von mindestens 4 Wochen gespritzt. Die Gelbfieberimpfung kann frühestens ab dem vollendeten 9. Lebensmonat verabreicht werden. Sollen Kinder ab dem 6. vollendeten Monat oder Personen ab dem 60. Altersjahr zum ersten Mal geimpft werden, so ist von ärztlicher Seite ein sorgfältiges Abwägen von Risiko und Notwendigkeit vorzunehmen. |
Schutz | 10 Tage nach Verabreichen der Grundimpfung beträgt der Schutz gegen eine Infektion und Erkrankung mehr als 95% und dauert wahrscheinlich lebenslänglich. |
Nachimpfung | Die WHO ist der Meinung, dass eine einzige Impfung einen ausreichenden lebenslänglichen Schutz gewähr-leistet. Die Datenlage ist jedoch kontrovers. Das amerikanische CDC empfiehlt deshalb eine Nachimpfung bei Reisen in Gebiete mit hohem Risiko, falls die letzte Impfung mehr als 10 Jahre zurückliegt. Mit insgesamt 2 Impfungen ist mit Sicherheit ein lebenslänglicher Schutz gewährleistet. Bei Reisen in Gebiete mit niedrigem Risiko ist keine erneute Impfung notwendig. |
Nebenwirkungen | Häufig: Innerhalb von 10 bis 14 Tagen Auftreten von harmlosen Lokalreaktionen (Schwellung, Rötung, Verhärtung, Schmerzen). |
Alternativen | Die Vermeidung von Mückenstichen auch während des Tages ist die wichtigste vorbeugende Massnahme. Aedes-Mücken übertragen nicht nur Gelbfieberviren sondern auch z.B. Dengue-, Chikungunya- oder Zika Viren. Im Gegensatz zu den Anopheles Mücken, die vorwiegend nachts stechen und vorwiegend für die Übertragung von Malariaparasiten verantwortlich sind, stechen Aedes Mücken vorwiegend in der Dämmerung aber auch tagsüber.
Abb. 2: Gelbfiebermücke (Aedes) |
Impfung verboten | Kindern vor dem vollendeten 6. Lebensmonat, Erkrankungen der Thymusdrüse, Nachgewiesene Allergie auf Hühnereiweis, Schwangerschaft, Stillzeit, Abwehrschwäche wie z.B. Krebserkrankung, symptomatische HIV-Infektion. |